Ende der 20iger Jahre wurden die ersten Meisterschaften des Tennis- und Turnierverbandes Bergisch Land beim Barmer Tennisclub in Wuppertal veranstaltet. Übrigens im Gegensatz zu heute mit einer Vielzahl von Ball-jungen, denen ein geringes Entgelt gezahlt wurde, damit die Tennisspieler die Bälle nicht selbst einsammeln mussten! Wegen des enormen Aufwands (die hohen Kosten trug der Barmer TC) nahmen extra eingestellte Kassierer am Eingang der Anlage den Zuschauern, für die an den Plätzen 1 und 2 Tribünen aufgebaut waren, Eintrittsgebühren ab. Sogar eine Regenversicherung wurde abgeschlossen, damit der Verein auch bei schlechtem Wetter nicht auf den Kosten sitzen blieb.
Die Kriegswirren beeinträchtigen natürlich auch den Tennisbetrieb. Nach einer Zwangspause war aber schon 1951 die Anlage des Barmer TC wieder soweit hergestellt, dass dort bereits die 10. Bergischen Meisterschaften ausgetragen werden konnten.
Lange Jahre genügte für die Teilnehmer – man spielte damals in A- und B-Klasse – eine Anlage. In den 80iger Jahren war aber das Interesse insbesondere durch viele Senioren so groß, dass man sich entschloss, die Konkur-renzen der Altersklassen einige Jahre bei Weiß-Blau Bemberg auszutragen. 1986 übernahm dann Blau-Weiß Ronsdorf die „Oldies“. Vier Jahre später boten sich der Unterbarmer TC und Grün-Weiß Elberfeld an, die Bergischen Meisterschaften auf ihren Anlagen auszutragen. Die Vorschlussrunden und Endspiele bestritt man dann jeweils im Wechsel bei einem der Vereine.
1999 brach man mit der Tradition, die Bergischen Meister nur in Wuppertal zu ermitteln. Beim TC Solingen 02 trafen sich alle Tenniscracks des Bergischen Landes und 2000 stellte Grün-Weiß Langenfeld seine Anlage für dieses Turnier zur Verfügung.
Zurück nach Wuppertal hieß es 2001: Die offenen Klasse wurde in der Woche vor Pfingsten beim Unterbarmer TC und die Altersklassen bei Grün-Weiß Elberfeld in den Sommerferien ausgetragen.
Eine Zusammenführung aller Altersklassen gelang 2002 auf der Anlage von Blau-Weiß Elberfeld, wo sich die Tennisfamilie auch in den folgenden drei Jahren jeweils in der Woche vor Pfingsten traf.
Zu den 65. Meisterschaften, die anlässlich des 80jährigen Jubiläums 2006 bei Blau-Weiß Ronsdorf ausgetragen wurden, ließen sich die Verantwortlichen viel Neues einfallen. Der mittlerweile schon traditionelle Pfingsttermin wurde diesmal nicht beansprucht, stattdessen trafen sich die Spieler erst nach den Sommerferien im September. Außerdem sollten die Spieltermine für Teilnehmer und Zuschauer angenehmer gestaltet werden, deshalb gab es keine Begegnungen in der Woche, sondern nur an den Wochenenden von Freitag, den 1. September bis Sonntag, den 3. September und vom 8. September bis zum 10. September 2006. Wegen der guten Resonanz und Erfahrungen vergab der Bezirksvorstand die Ausrichtung 2007 erneut an Ronsdorf.
Durch die frühen Schulferien in 2008 und des dadurch bedingten mehr als dichten Medenspielkalenders sah der Bezirkssportausschuss keine Chance zur Austragung, so dass die Bergischen Meisterschaften notgedrungen ausfallen mussten.
2009 kehrte man zum traditionellen Pfingsttermin zurück und die Bergischen Meisterschaften wurden ein Bestandteil der Jubiläumsveranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen des SV Rot-Weiß Remscheid.
2010 verzichtete man auf Doppelkonkurrenzen; über Pfingsten wurden somit nur Einzelkonkurrenzen beim TC Dönberg und dem Wuppertaler TC ausgetragen.
Im Rahmen der ersten großen Werbeaktionswoche „Tennis im Bergischen“ wurden 2011 die Bergischen Meister erstmalig in der ersten Maiwoche – also vor Beginn der Medenspiele – bei hochsommerlichen Temperaturen beim Haaner TC ermittelt.
Zurück zu den Wurzeln hieß es 2012 zu den 70. Bergischen Meisterschaften. Wiederum in der Woche vor Pfingsten traf sich die Tennisfamilie beim Barmer TC, wo alles begonnen hat. Diese Jubiläumsveranstaltung fand ihren Höhepunkt mit einem Open-Air-Fest am Freitag. Neben Livemusik aus den 70er Jahren wurde der Abendhimmel über dem Toelleturm mit einem 15minütigen Feuerwerk erleuchtet. Selbst das WDR-Fernsehen berichtet zeitweise live. Die großartige Stimmung unter den rund 700 Gästen sorgte zudem auch für eine kleine finanzielle Unterstützung der Aktion Kindertal.
Der ESV-West mit seiner herrlichen Anlage in Vohwinkel und mannigfaltigen Ideen für das Beiprogramm war 2013 die Heimat der Bergischen Tennisfamilie.
Um den Traditionscharakter dieser seit Jahrzehnten ausgetragenen Meisterschaften zu untermauern, beschloss der Bezirksvorstand 2014, sie für die nächsten Jahre immer an gleicher Stelle stattfinden zu lassen. So ist der TC Blau-Weiß 1919 e.V. Elberfeld seit 2014 Heimat der Bergischen Meisterschaften. Viele hundert Zuschauer, die steigenden Teilnehmerzahlen und die überaus positive Resonanz aus den Spielerkreisen bestätigen eindrucksvoll die Richtigkeit dieser Entscheidung. Aber keine Regel ohne Ausnahme: bei besonderen Anlässen ist der Bezirksvorstand (im Übrigen im Einklang mit dem TC Blau-Weiß 1919 e.V. Elberfeld) gerne bereit, von dieser Maßgabe abzuweichen und die Meisterschaften anderweitig zu vergeben.
Im November 2016 startete der Bezirksvorstand auf Vorschlag von Jörg Schüller den Versuch einer Neuauflage der Bergischen Hallenmeisterschaften. Sie fanden an zwei Wochenenden erstmals nach vielen Jahren in den drei Hallen SPORTPARK VOHWINKEL, ESKESBERG und TEZET statt und waren – wenn man die eindeutigen Aussagen der meisten Teilnehmer/innen zugrunde legt – ein voller Erfolg. Eine Wiederholung ist geplant; ob sie noch in diesem Jahr realisiert werden kann, hängt jedoch auch von der Entwicklung der Bezirksfinanzen des Bezirks ab und wird deshalb später entschieden.
Vom 28. Mai bis 3. Juni 2017 war wieder Blau-Weiß Elberfeld (mit freundlicher Unterstützung des ESV West) Gastgeber der 75. Bergischen Meisterschaften. Ein besonderes Highlight waren neben den sportlichen Leistungen der bergischen Cracks die Schaukämpfe der besten deutschen Jugendlichen der Altersklasse U16 sowie die beste Jugendspielerin des Bezirkes der letzten Jahre. Konstantin Zoske (Deutscher Meister 2016 im Sommer), Henry Squire (Zweiter im Sommer und deutscher Hallenmeister 2016), Mina Hodzic (Deutsche Meisterin 2016 in der U14 und zum Zeitpunkt des Turniers die Nr. 1 im Verband in der U16) und Lina Hohnholdt (die als 13-jährige bereits Bergische Meisterin bei den Damen wurde) zeigten ihr besonderes Können und faszinierten damit in zwei Einzeln und einem abschließenden Mixed viele begeisterte Zuschauer. Jede Menge Beifall brandete auf, denn es wurde Tennis auf hohem Niveau gezeigt. Dass dieser Leckerbissen möglich wurde, ist unserem Jugendwart Rainer Babik zu verdanken, der dies alles initiiert und organisiert hat.
Im Jahr seines 125. Jubiläums steht der Barmer TC (gemeinsam mit dem Sportpark Fischertal) bereit für die Ausrichtung der 76. Bergischen Meisterschaften.