Chronik der Bergischen Meisterschaften (Stand Februar 2024)
Ende der 20iger Jahre wurden die ersten Meisterschaften des Tennis- und Turnierverbandes Bergisch Land beim Barmer Tennisclub in Wuppertal veranstaltet. Übrigens im Gegensatz zu heute mit einer Vielzahl von Balljungen, denen ein geringes Entgelt gezahlt wurde, damit die Tennisspieler die Bälle nicht selbst einsammeln mussten! Wegen des enormen Aufwands (die hohen Kosten trug der Barmer TC) nahmen extra eingestellte Kassierer am Eingang der Anlage den Zuschauern, für die an den Plätzen 1 und 2 Tribünen aufgebaut waren, Eintrittsgebühren ab. Sogar eine Regenversicherung wurde abgeschlossen, damit der Verein auch bei schlechtem Wetter nicht auf den Kosten sitzen blieb.
Die Kriegswirren beeinträchtigen natürlich auch den Tennisbetrieb. Nach einer Zwangspause war aber schon 1951 die Anlage des Barmer TC wieder so weit hergestellt, dass dort bereits die 10. Bergischen Meisterschaften ausgetragen werden konnten.
Lange Jahre genügte für die Teilnehmer – man spielte damals in A- und B-Klasse – eine Anlage. In den 80iger Jahren war aber das Interesse insbesondere durch viele Senioren so groß, dass man sich entschloss, die Konkurrenzen der Altersklassen einige Jahre bei Weiß-Blau Bemberg auszutragen. 1986 übernahm dann Blau-Weiß Ronsdorf die „Oldies“. Vier Jahre später boten sich der Unterbarmer TC und Grün-Weiß Elberfeld an, die Bergischen Meisterschaften auf ihren Anlagen auszutragen. Die Vorschlussrunden und Endspiele bestritt man dann jeweils im Wechsel bei einem der Vereine.
1999 brach man mit der Tradition, die Bergischen Meister nur in Wuppertal zu ermitteln. Beim TC Solingen 02 trafen sich alle Tenniscracks des Bergischen Landes und 2000 stellte Grün-Weiß Langenfeld seine Anlage für dieses Turnier zur Verfügung.
Zurück nach Wuppertal hieß es 2001: Die offenen Klasse wurde in der Woche vor Pfingsten beim Unterbarmer TC und die Altersklassen bei Grün-Weiß Elberfeld in den Sommerferien ausgetragen.
Eine Zusammenführung aller Altersklassen gelang 2002 auf der Anlage von Blau-Weiß Elberfeld, wo sich die Tennisfamilie auch in den folgenden drei Jahren jeweils in der Woche vor Pfingsten traf.
Zu den 65. Meisterschaften, die anlässlich des 80jährigen Jubiläums 2006 bei Blau-Weiß Ronsdorf ausgetragen wurden, ließen sich die Verantwortlichen viel Neues einfallen. Der mittlerweile schon traditionelle Pfingsttermin wurde diesmal nicht beansprucht, stattdessen trafen sich die Spieler erst nach den Sommerferien im September. Außerdem sollten die Spieltermine für Teilnehmer und Zuschauer angenehmer gestaltet werden, deshalb gab es keine Begegnungen in der Woche, sondern nur an den Wochenenden von Freitag, den 1. September bis Sonntag, den 3. September und vom 8. September bis zum 10. September 2006. Wegen der guten Resonanz und Erfahrungen vergab der Bezirksvorstand die Ausrichtung 2007 erneut an Ronsdorf.
Durch die frühen Schulferien im Jahr 2008 und des dadurch bedingten mehr als dichten Medenspielkalenders sah der Bezirkssportausschuss keine Chance zur Austragung, so dass die Bergischen Meisterschaften notgedrungen ausfallen mussten.
2009 kehrte man zum traditionellen Pfingsttermin zurück und die Bergischen Meisterschaften wurden ein Bestandteil der Jubiläumsveranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen des SV Rot-Weiß Remscheid.
2010 verzichtete man auf Doppelkonkurrenzen; über Pfingsten wurden somit nur Einzelkonkurrenzen beim TC Dönberg und dem Wuppertaler TC ausgetragen.
Im Rahmen der ersten großen Werbeaktionswoche „Tennis im Bergischen“ wurden 2011 die Bergischen Meister erstmalig in der ersten Maiwoche – also vor Beginn der Medenspiele – bei hochsommerlichen Temperaturen beim Haaner TC ermittelt.
Zurück zu den Wurzeln hieß es 2012 zu den 70. Bergischen Meisterschaften. Wiederum in der Woche vor Pfingsten traf sich die Tennisfamilie beim Barmer TC, wo alles begonnen hat. Diese Jubiläumsveranstaltung fand ihren Höhepunkt mit einem Open-Air-Fest am Freitag. Neben Livemusik aus den 70er Jahren wurde der Abendhimmel über dem Toelleturm mit einem 15minütigen Feuerwerk erleuchtet. Selbst das WDR-Fernsehen berichtet zeitweise live. Die großartige Stimmung unter den rund 700 Gästen sorgte zudem auch für eine kleine finanzielle Unterstützung der Aktion Kindertal.
Die herrliche Anlage des ESV-West in Vohwinkel war 2013 die Heimat der Bergischen Tennisfamilie, die sich dank ideenreicher mannigfaltiger Ideen für das Beiprogramm dort sehr wohl fühlte.
Um den Traditionscharakter dieser seit Jahrzehnten ausgetragenen Meisterschaften zu untermauern, beschloss der Bezirksvorstand 2014, sie für die nächsten Jahre immer an gleicher Stelle stattfinden zu lassen. So ist der TC Blau-Weiß 1919 e.V. Elberfeld seit 2014 Heimat der Bergischen Meisterschaften. Viele hundert Zuschauer, die steigenden Teilnehmerzahlen und die überaus positive Resonanz aus den Spielerkreisen bestätigen eindrucksvoll die Richtigkeit dieser Entscheidung. Aber keine Regel ohne Ausnahme: bei besonderen Anlässen war der Bezirksvorstand (im Übrigen im Einklang mit dem TC Blau-Weiß 1919 e.V. Elberfeld) gerne bereit, von dieser Maßgabe abzuweichen und die Meisterschaften anderweitig zu vergeben.
Im November 2016 startete der Bezirksvorstand auf Vorschlag von Jörg Schüller den Versuch einer Neuauflage der Bergischen Hallenmeisterschaften. Sie fanden an zwei Wochenenden erstmals nach vielen Jahren in den drei Hallen SPORTPARK VOHWINKEL, ESKESBERG und TEZET statt und waren – wenn man die eindeutigen Aussagen der meisten Teilnehmer/innen zugrunde legt – ein voller Erfolg.
2017 war wieder Blau-Weiß Elberfeld (mit freundlicher Unterstützung des ESV West) Gastgeber der 75. Bergischen Meisterschaften. Ein besonderes Highlight waren die vom Bezirks-Jugendwart Rainer Babik organisierten Schaukämpfe der besten deutschen Jugendlichen der Altersklasse U16 sowie die beste Jugendspielerin des Bezirkes der letzten Jahre. Konstantin Zoske (Deutscher Meister 2016 im Sommer), Henry Squire (Zweiter im Sommer und deutscher Hallenmeister 2016), Mina Hodzic (Deutsche Meisterin 2016 in der U14 und zum Zeitpunkt des Turniers die Nr. 1 im Verband in der U16) und Lina Hohnholdt (die als 13-jährige bereits Bergische Meisterin bei den Damen wurde) zeigten ihr besonderes Können und faszinierten damit in zwei Einzeln und einem abschließenden Mixed die vielen beeindruckten Zuschauer. Jede Menge Beifall brandete auf, denn es wurde Tennis auf hohem Niveau gezeigt.
Im Jahr 2018 stand der Barmer TC anlässlich seines 125. Jubiläums gemeinsam mit dem Sportpark Fischertal für die Ausrichtung der 76. Bergischen Meisterschaften bereit.
Im gleichen Jahr wurden die 2. Bergische Hallenmeisterschaften in den Tennishallen Hasten, TSG Solingen, Sportcenter Eskesberg, TEZET Barmen durchgeführt.
Die Ausrichter 2019 hießen erneut BW Elberfeld und ESV-West.
In den Jahren 2020 und 2021 mussten die Meisterschaften coronabedingt ausfallen. Geplant waren sie beim Club Gold-Weiss Wuppertal, der sein 100jähriges Jubiläum feierte. Die geplanten 3. Bergischen Hallenmeisterschaften fielen dem Virus gleichermaßen zum Opfer.
2022 sollte der Club Gold-Weiss Wuppertal zum Zuge kommen, deren Platzerneuerung dem allerdings im Wege stand. So sprang der SV Bayer mit seiner schönen Anlage am Aprather Weg in die Bresche, wobei er – fast schon selbstverständlich – durch den ESV-West unterstützt wurde.
Im vorigen Jahr spielten die bergischen Tenniscracks auf den Anlagen des TC BW Elberfeld, der wiederum durch den ESV-West unterstützt wurde.
In diesem Jahr feiern wir Jubiläum= die 80. Bergischen Meisterschaften stehen an und wir wollen dem bergischen Charakter dieses Traditionsturniers durch Vergabe an drei Clubs besonders unterstreichen. Vom 11. bis 18. Mai sind die Anlagen von Blau-Weiss Elberfeld, des ESV-West und des TC Stadtwald Hilden das Zentrum des bergischen Tennissports. Und dieses Jubiläums wegen erheben wir als Nenngeld bis auf einen symbolischen Betrag nur das DTB-Teilnehmerentgelt in Rechnung. Die Meldeplattformen sind freigeschaltet; es kann also losgehen.
Die Bergischen Meisterschaften sind aus der heimischen Tennisszene nicht mehr wegzudenken. Wir danken allen Vereinen (ganz besonders aber dem ESV-West, der in den letzten Jahren immer selbstlos an der Seite des Hauptausrichters steht), die ihre Anlagen in der Woche vor Pfingsten (bis auf wenige Ausnahmen) für diese eine Turnierwoche zur Verfügung stellen. Und wir danken allen Spielerinnen und -spielern, die dieses Event erst zu dem gemacht haben, was es heute ist : ein bergisches Tennishighlight!